Und wieder ging das Meet the People Wochenende zum Thema „Grenzerfahrungen“ viel zu schnell vorüber… natürlich mit Altbewährtem, aber auch mit neuen Facetten.
Gisi Stradal rückte zum Auftakt in der Bibelarbeit am Freitagabend Hiobs Grenzerfahrungen in den Mittelpunkt. Wie geht es Hiob und vielleicht mir selbst, wenn in Krisensituationen Familie, Verwandte, Freunde, Kollegen, etc. gut gemeinte Reden und Ratschläge beisteuern, die aber so gar nicht in meine Beziehung zu Gott passen und gar in Frage stellen?!
Hiob erfährt den großen Gott nach schwerem Leid als den Rettungsanker. Sein Vertrauen in Gott wurde nicht enttäuscht und das gibt Mut für unseren Alltag, der auch erschüttert wird und ins Wanken gerät.
Altbewährt durften die Gäste Fossi Bäumer am Samstagmorgen zuhören, der durchaus bereit ist, Grenzerfahrungen zu machen und Grenzen zu überschreiten, indem er für seine Bibelarbeit den Bibeltext von Elisa und den Bären auswählte. Zählte dieser doch bisher zu den Texten, die ihn an Grenzen stoßen ließ und zu denen er niemals eine Predigt halten wollte. Souverän hat Fossi Bäumer diese Hürde genommen – zumindest war das aus Sicht der MtP-Freunde so. Ein wirklich merkwürdiger Text, wenn man ihn einfach so liest. Aber mit entsprechenden Hintergrundinformationen wird deutlich, dass die Passage durchaus etwas zu sagen hat: welche Vorbildfunktion können wir einnehmen und welche schlechten Beispiele in Sachen Vorbild kennen wir? Oder, wo gibt es in unserem Umfeld oder sogar bei uns selbst Fälle von Machtmissbrauch? Eine spannende Reise durch die Begegnung von Elisa mit zwei Kindern und dem Bären…
Für die Predigt am Sonntag stand der künftige EC-Generalsekretär (ehm. EC-Bundespfarrer) des Deutschen EC-Verbandes, Klaus Göttler, auf dem Programm. Er wählte die Familiengeschichte von Rebecca, Jakob und Esau aus. Eine Familie, in der etliche Grenzen überschritten wurden. Eine Familiengeschichte, die zeigt, das Flucht vor der Vergangenheit keine Lösung für die Probleme sind. Und die ebenso zeigt, dass die Einsicht solcher fehlerhafter Grenzüberschreitungen zum Segen werden kann. Unsere eigenen Biografien können uns zu ähnlichen Glaubenskämpfen führen, wie Jakob sie am Jabbok hatte. Aber sie gehören zu unserem Leben dazu und müssen. Eine Flucht davor ist auch in unserem Leben keine Lösung und wir müssen unsere Grenzen und Grenzerfahrungen akzeptieren. Dann kann Gott viel Segen auf unser Leben legen – gleich wie er es auch bei Jakob und Esau tat.
Wie in jedem Jahr durfte natürlich auch das abendliche Kulturprogramm nicht fehlen. Dazu waren nach vielen Jahren die „Valschen Fögel“ wieder zu Gast und haben anschaulich erklärt, was eigentlich Lifestyle bedeutet. Peter Dietrich, der sich mit Orga, Urs und Rosa über angesagte Themen des modernen Lebens unterhält und die Kunst des Bauchredens nutzt, um seinem Publikum einen illustren und amüsanten Abend zu bescheren. Zwischen den einzelnen Szenen gab Klaus Göttler etliche Stücke auf seiner Gitarre zum Besten.
Natürlich gehörte auch die gewohnt exzellente Verpflegung wieder zum Programm von Meet the People. Wer nicht satt wurde, war selbst schuld. Die Burger-Bar am Samstagabend und das Brunch-Buffet waren wieder die Highlights. Aber auch zu den anderen Mahlzeiten hatte man genügend Gelegenheit, der Körperfettwaage Paroli zu bieten.
Mit vielen persönlichen Begegnungen garniert, war auch dieses Wochenende erneut zu kurz – aber wie lange müsste es eigentlich sein, damit es lange genug ist?!
Martin Wagner
